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5‌ ‌Wege‌ ‌zur‌ ‌Unterstützung‌ ‌von‌ ‌Kindern‌ ‌mit‌ ‌ADHS‌ ‌beim‌ ‌Homeschooling‌ ‌

5 Wege zur Unterstützung von Kindern mit ADHS beim Homeschooling

Ohne die Regeln und die Struktur des Klassenzimmers haben Schüler:innen mit ADHS stark zu kämpfen. Hier erfahren Sie, wie man es den Kindern erleichtern kann.

Tränen und Wutanfälle – das hört man seit Beginn der Pandemie von Eltern, die Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) haben leider viel zu oft. Die Kinder wurden aus ihrer Routine gerissen, wo sie normalerweise in der Schule mit der Unterstützung von Lehrkräften einigermaßen dem Unterricht folgen konnten und müssen nun in einem, von Ablenkungen nur so strotzenden Raum einem chaotischen und nicht gut funktionierenden Online-Unterricht folgen.

Ohne die gewohnte Unterstützung durch die Lehrer und die festen Regeln und die Struktur des Klassenzimmers ist der Kampf, organisiert zu bleiben und mit dem Unterricht und den Hausaufgaben Schritt zu halten, plötzlich überwältigend geworden.

Tutoren können auch nach der Schule unterstützend wirken. Bei Good Tutors Finder sind alle Tutoren dafür ausgebildet den speziellen Anforderungen von Kindern mit ADHS oder anderen Einschränkungen, die sie daran hindern dem Unterrichtsstoff zu folgen, gerecht zu werden. Dies kann online stattfinden, aber auch direkt bei ihnen zu Hause, unter strengen Hygienemaßnahmen natürlich, was es dem betroffenen Kind erleichtern kann den Fokus zu halten. Dieses Angebot gibt es überall in Deutschland, auch in München, Berlin, Köln, Stuttgart, Hamburg, Frankfurt und alle anderen Städten und auch in Österreich.

Die australische Psychologin Rae Thomas schätzt, dass ungefähr 7.2% der Kinder weltweit mit ADHS leben. Es wird als eine der häufigsten neurologischen Entwicklungsstörungen in der Kindheit angesehen. In der mittleren Grundschulzeit und in der Mittelstufe können die Symptome Schwierigkeiten beim Behandeln von Aufgaben, Unruhe, bei Untätigkeit, gehetztes und unordentliches Arbeiten und Schwierigkeiten beim Befolgen von mehrschrittigen Anweisungen umfassen. 

Bei jedem sind die Symptome unterschiedlich ausgeprägt und es gibt keine Musterlösung, die für alle Betroffenen passt, deshalb ist es wichtig einen steten Kontakt zwischen den Betroffenen, den Eltern, den Lehrkräften und den Tutor:innen aufrecht zu erhalten, um die best mögliche Unterstützung bieten zu können.

„ADHS betrifft das gesamte Gehirn“, sagt Adiaha Spinks-Franklin, MD, eine Entwicklungs- und Verhaltenspädiaterin und außerordentliche Professorin am Baylor College of Medicine in den USA. „Ihr Gehirn stellt nicht genug Dopamin oder Adrenalin her – Chemikalien, die für die Selbstkontrolle und Selbstregulierung wichtig sind. Also können Schüler:innen mit ADHS ihre Impulse, ihre Aufmerksamkeit und ihre Emotionen nicht so gut regulieren. Sie kämpfen mit Organisation, mit Zeit- und Geldmanagement.“

Virtuelle Klassenzimmer stellen besondere Probleme dar. Forscher:innen fanden kürzlich heraus, dass 31 Prozent der Eltern von Kindern mit ADHS Homeschooling als „sehr herausfordernd“ beschreiben und Schwierigkeiten haben, ihre Kinder zu Hause zu unterstützen. Auch Lehrkräfte und Schüler:innen können im Nachteil sein. Im physischen Klassenzimmer können Lehrer:innen in der Regel erkennen, wenn Schüler:innen mit ADHS verwirrt oder unruhig sind und eine schnelle Aufforderung zur Neuorientierung benötigen – aber viele dieser Signale gehen während des Zoom-Unterrichts verloren. Und weil das Lernen von zu Hause aus im Allgemeinen unabhängiger ist, erfordert es mehr Konzentration und Organisation, zwei Eigenschaften, die bei Schüler:innen mit ADHS oft Mangelware sind.

Um Kinder mit ADHS in der Grund- und Mittelschule zu unterstützen, konzentrieren sich die Pädagog:innen, mit denen wir gesprochen haben, auf die Grundlagen des Online-Unterrichts: Gehirn- und Körperpausen, das Aufteilen der Lektionen in kürzere Einheiten und die Möglichkeit, so oft wie möglich mit den Schüler:innen – insbesondere mit denen mit ADHS – in Kontakt zu treten und sie um Feedback zu bitten. „In regulären Klassenzimmern geht es im gesamten ersten Quartal darum, die Lernstile der Schüler zu verstehen und Partnerschaften mit ihnen aufzubauen, um zu lernen, wie ich ihnen helfen kann“, sagen Grundschullehrer:innen. „Diesen Punkt dürfen wir nicht vergessen, wenn wir digital unterrichten.“

Wie lernen einzelne Schüler:innen am Besten?

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Sydney Zentall, emeritierte Professorin für Erziehungswissenschaften an der Purdue University, sagt: „Sich wiederholende und lange Lektionen, die eine anhaltende geistige Anstrengung erfordern, sind für die meisten Kinder schwierig – aber sie sind besonders schwierig für Schüler:innen mit ADHS, die dazu neigen, sich zu langweilen und abzuschweifen. Das bewusste Einbeziehen von Wahlmöglichkeiten kann Schüler:innen mit ADHS fesseln und es ihnen ermöglichen, ihre Aufmerksamkeit länger aufrechtzuerhalten. Es gibt auch Forschungsergebnisse, die zeigen, dass die Einführung einer weiteren Aktivität, die einen anderen Sinn anspricht – z. B. das Aufstehen für ein paar Minuten während einer virtuellen Lektion oder das Hören von weißem Rauschen oder leiser Hintergrundmusik während der Bearbeitung von Matheaufgaben – das Gehirn der Kinder auf die Hauptaufgabe fokussieren kann.

Manche Schüler:innen mit ADHS, loggen sich am liebsten mit dem Handy in die Online-Kurse ein, weil man sich so im Haus bewegen oder in den Garten gehen kann, ohne einen Moment des Unterrichts zu verpassen. Die körperliche Beschäftigung hilft, konzentriert zu bleiben. 

Um Schüler:innen mit ADHS dabei zu helfen, eine optimale Lernumgebung zu schaffen, wird ein persönliches Gespräch mit den Schüler:innen geraten, um zu besprechen, wie sie am besten lernen und wie sie ihre Lernumgebung zu Hause verbessern können. Fragen wie „Wo lernst du gerade?“ und „Fühlt sich das für dich ruhig an?“ können hilfreich sein.

Wenn Schüler:innen mit ADHS zappeln dürfen, können sie sich schließlich besser konzentrieren. Im physischen Klassenraum kann das andere Kinder leicht ablenken, der virtuelle Raum hingegen bietet genügend Freiraum ohne andere zu stören. Viele Gegenstände, die jeder irgendwo zu Hause hat kann man benutzen und sie sind leise, sodass sie andere Kinder nicht stören: Pfeifenreiniger, Gummibänder, Perlenarmbänder, Knete, ein kleiner Handball oder Büroklammern zum Beispiel. All diese Gegenstände können helfen, die Hände der Kinder zu beschäftigen, während sie lernen.

Unterstützen bei der Organisation und Einhaltung eines Zeitplans

Schüler:innen mit ADHS vergessen öfter die Zeit und haben größere Schwierigkeiten sich an Pläne zu halten. Das Einstellen von Erinnerungen (mit mehreren Benachrichtigungen, wenn nötig) an Unterrichtsbeginn, Abgabetermine und andere Aufgaben auf dem Handy kann helfen. Manchmal kann sogar ein einfacher Küchentimer helfen, Aufgaben aufzuteilen und sich auf bestimmte Zeitabschnitte zu konzentrieren.

Visuelle Timer, der ganz anschaulich zeigt, wie viel Zeit vergangen ist und wie viel Zeit noch ist hilft vielen Kindern bei der Organisation.

Batteriebetriebene Geräte, die analogen Uhren nachempfunden sind und es den Schülern Während der Zeit, in der die Kinder von zu Hause aus lernen, können Zeitmanagementtechniken wie die Pomodoro-Technik – im Wesentlichen das Einstellen eines Timers und die Konzentration auf eine bestimmte Aufgabe für 25 Minuten, dann eine fünfminütige Pause und dann die Rückkehr zur Aufgabe – den Kindern helfen, konstant produktiv zu bleiben.

Von der Seite der Lehrkräfte ist es wichtig, dass diese auch Rücksicht auf betroffene Schüler nehmen und zum Beispiel die Informationen zum Unterricht, die Lehrmaterialien und wichtige Mitteilungen immer am selben (virtuellen) Ort veröffentlichen und auch den Eltern Zugriff darauf geben, damit die Kinder eine Art Routine darum aufbauen können, an die sie sich halten können und damit die Eltern sie angemessen unterstützen können. Man kann Dinge tun, wie zum Beispiel die Lernpläne unübersehbar auf Augenhöhe aufzuhängen, alle Zeiten ins Handy einspeichern, entweder in den Kalender oder als Wecker und genug Zeit für Pausen zu lassen.

Diese Art von Strategien helfen, die Angst zu begrenzen, die mit einer Überwältigung einhergeht. Denn wenn diese beiden Gefühle die Oberhand gewinnen, wird das Kind keine Chance haben dem Unterricht zu folgen. Gerade wenn sich ein Kind zu spät anmeldet oder gerade verwirrt ist und nicht weiß was als nächstes kommt, müssen die Lehrkräfte geduldig bleiben und nicht zu verbaler Gewalt greifen, wie es in Schulen leider doch so häufig der Fall ist. Besänftigende Worte können den Druck nehmen und helfen den Fokus wieder auf das Unterrichtsgeschehen zu lenken.

Mit dem Gesamtbild beginnen und es dann in kleine Teile aufschlüsseln

Kinder mit ADHS haben häufig Probleme mit den exekutiven Funktionen. Exekutivfunktionen sind die Selbstkontrollkapazitäten des Gehirns; sie ermöglichen es uns, Handlungen und Problemlösungen auf ein Ziel hin aufrechtzuerhalten, sie werden oft mit den Worten „zielgerichtetes Problemlösen und zielgerichtete Ausdauer“ beschreiben.

Eine dieser exekutiven Funktionen ist die Fähigkeit, das „nonverbales Arbeitsgedächtnis“, anzuzapfen, um mentale Landkarten zu erstellen, die unser Verhalten steuern, damit wir ein Ziel erreichen können – und uns an die Abfolge der dafür erforderlichen Schritte zu erinnern. Eine komplexe, mehrstufige Hausaufgabe ohne dieses entsprechende Gerüst kann zum Beispiel eine große Hürde für ein Kind mit ADHS darstellen.

Beim Homeschooling, ist es für Kinder mit ADHS besonders wichtig, mit dem großen Ganzen zu beginnen und dann zu den kleinen Teilen überzugehen, sozusagen erst den Wald sehen, dann die Bäume. Viele Kinder und Jugendliche mit ADHS haben berichtet, dass es ihnen viel leichter fällt ein Thema zu verstehen, wenn man mit dem Gesamtbild, was es am Ende ergeben soll beginnt, als wenn man mit kleinen Portionen beginnt. Das kann problematisch sein, da häufig, gerade in Fächern wie Mathe oder Naturwissenschaften der Unterrichtsleitfaden genau anders herum verläuft; es werden in kleinen Häppchen die Grundlagen aufgebaut, oft ohne dass das Endprodukt klar gezeigt wird. Das kann für Kinder mit ADHS überwältigend sein und sie somt aus der ganzen Unterrichtsreihe rauswerfen.

Onlineverhalten der Kinder beobachten und in das Lernen einbauen

Ein schlechtes Arbeitsgedächtnis ist bei Menschen mit ADHS weit verbreitet, was das Leseverständnis und die Merkfähigkeit erschweren kann. Wenn Schüler:innen einen Text auf einem Bildschirm lesen, neigen sie dazu, ihn zu überfliegen, anstatt ihn genau zu lesen – was es für Kinder mit ADHS noch schwieriger macht, das Gelesene zu verstehen und zu behalten. Aber wenn man die Schüler:innen bittet, langsamer zu lesen und jeden Absatz zusammenzufassen, bleiben die Informationen für sie besser im Gedächtnis, weil man sich aktiv konzentrieren muss.

Wenn die Schüler:innen einen Text online lesen, kann man Lesestrategie anwenden, bei der man die wichtigsten Absätze des Lesematerials nummeriert und die Schüler:innen bittet, die Hauptidee für jeden Absatz aufzuschreiben. Dazu gibt es auch einen kleinen Trick; wenn die Zusammenfassung aus einem einzigen Hashtag besteht erfüllt das mehrere Aufgaben: Sie sind leicht zu verstehen und helfen den Kindern dabei sich an den Absatz zu erinnern, sie zu erfinden regt die Kreativität an, da man diese braucht um einen ganzen Absatz in ein bis zwei Worte zu fassen und sie sind griffiger, einprägsamer und simpler, was dem Merkprozess viel Arbeit abnimmt.

PAUSEN!!

Alle Kinder profitieren von kurzen Pausen während des Schultages, aber für Kinder mit ADHS sind regelmäßige Pausen außerhalb des Zoom-Unterrichts entscheidend, um die Konzentration aufrechtzuerhalten.

Um den Unterricht und die Lernphasen aufzulockern, solltenregelmäßige Bewegungspausen eingelegt werden. Die Konzentration für eine längere Zeit aufrecht zu erhalten ist ein echter Kraftakt für Kinder mit ADHS. Daher ist es ratsam die Einheiten nicht länger als 30 Minuten lang einzurichten und nach jeder davon eine Pause, um die überschüssige Energie loszuwerden. Nach der Pause kann man mit Atemübungen wieder zur Ruhe kommen und den Fokus wieder auf das Lernen lenken.

Und da Kinder, die von zu Hause aus lernen, wichtige Gelegenheiten verpassen, sich mit Gleichaltrigen auszutauschen, empfehlen wir unstrukturierte Zoom-Pausen einzuplanen, in denen die Kinder herumalbern und miteinander reden können. Das hilft auch bei der Bewältigung von Stress, der bei heutigen Isolationszeit, die wir erleben, erdrückend sein kann.

Wenn Sie ihrem Kind nach der Schule noch eine geschulte Nachhilfekraft zur Verfügung stellen möchten, die bei der Strukturierung und Organisation unterstützen kann, dann haben wir genau das Richtige für Sie. Bei Good Tutors Finder haben wir nur handverlesene Tutor:innen, die sich gut mit diesen und anderen Strategien auskennen und diese auch anwenden können, ganz egal, ob die Betroffenen im IB-Diplom, IGCSE, AP oder in den unteren Klassen sind. Mathematik, Naturwissenschaften, Physik, Deutsch, Französisch, Englisch und mehr, egal welches fach schwer fällt, unsere Nachhilfekräfte beherrschen es.

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